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Handouts - Bergen, Norwegen

FAMULIEREN IN NORWEGEN


Ziel Norwegen – ein Land in einer Region, die oftmals mit dem Schlagwort „Ärztemangel“ in Verbindung gebracht wird. Und genau dies war einer der Hauptgründe, warum ich mich für meine letzte Famulatur für Skandinavien entschieden habe. Es ging um Klarheit, ob Norwegen eine Option für eine künftige Auslandstätigkeit wäre. Dabei ließ ich mich nicht davon abhalten, der norwegischen Sprache nicht mächtig zu sein.

Vor diesem Hintergrund bemühte ich mich um eine Famulaturstelle – zunächst in Radiologie und Anästhesie, später in der Augenheilkunde.

V.a. bei Bewerbungen für größere Fächer stellt sich schnell die Frage nach der Präferenz – Stadt oder Land? Diese Polarisierung tritt in skandinavischen Ländern stärker zu Tage als in Mitteleuropa mit einer großen Anzahl „mittelgroßer“ Städte von rund 100 000 Einwohnern. Norwegen besitzt wenige wirklich größere Städte – u.a. Oslo, Bergen, Trondheim oder auch Tromsö. Abgesehen vom dichter besiedelten Südnorwegen mit relativ gutem Straßennetz bedeutet eine Famulatur im Ländlichen u.a. eingeschränktes Kulturprogramm und völliges Einbeziehen der Natur in die Freizeitgestaltung – oftmals mangels Alternativen. Auch die geographische Lage des Landes darf nicht vergessen werden: Nördlich des Polarkreises geht nach der Sommersonnenwende für 6 Monate die Sonne nicht unter – das übrige halbe Jahr wird es nicht richtig Tag. Diese Ausführungen machen bereits deutlich, wie wichtig es ist, das Land selbst kennenzulernen und zu bereisen – um für sich selbst ein Urteil zu finden, ob man sich in diesem aus meiner Sicht schönsten Land Skandinaviens auf Dauer wohl fühlen kann.

Die Anzahl der Kliniken in Norwegen mit angegliederter Augenklinik ist eher überschaubar – sie konzentrieren sich auf die größeren (Universitäts-)Städte. Glücklicherweise erhielt ich positive Resonanz aus Bergen – der „heimlichen“ Hauptstadt Norwegens. Bergen ist nach Oslo die zweitgrößte Stadt des Landes – dank seiner Lage an der Westküste bester Ausgangpunkt für die Erkundung der größten Fjorde der Welt. Als einstiges Mitglied der „Deutschen Hanse“ ging vom heutigen Stadtteil „Brygge“ der wirtschaftliche Aufstieg Norwegens auf der Grundlage des Stockfischhandels aus.

Im Vorfeld der Famulatur empfand ich die Zuverlässigkeit mit der korrespondiert wurde sowie die Hilfe beim Organisieren einer Unterkunft als sehr angenehm. Die Unterbringung erfolgte im Studenten-/Schwesternwohnheim oberhalb der Klinik – rund 10 Gehminuten von der Universitätsklinik entfernt. Der Preis betrug 1500 Norwegische Kronen, etwa 375 DM pro Monat.

Der Tagesablauf gestaltete sich wie folgt: Um 8 Uhr begann der Tag mit der Morgenbesprechung in der Bibliothek. Im Anschluß wurden die für den Tag einbestellten Patienten untersucht. Mir stand es frei, in der Ambulanz oder im OP mitzuarbeiten. Auch standen je nach Wochentag Refraktionskorrekturen mittels Laser, eine Kindersprechstunde (Schielen und Sehschule), oder Studentenunterricht mit Vorlesungen auf dem Programm. Dienstende war auf Station gegen 16 Uhr, in der Ambulanz konnte es z.T. auch 18 Uhr werden.

Die Ärtzeschaft war multinational: Neben einem dänischen, einem schwedischen Kollegen und einer isländischen Kollegin waren auch zwei Deutsche in der Abteilung – dies gab die Möglichkeit, Näheres über die Gesundheitssysteme der Nachbarstaaten zu erfahren.

Hinsichtlich der Sprache ist Englisch durchaus ausreichend – obgleich Anamnesen, setzt man sich zu einem Kollegen dazu, natürlich in Norwegisch gehalten werden. Eigene Anamnesen können jedoch bei fast allen Patienten in Englisch erhoben werden – im Raum Bergen leben auch erstaunlich viele Südamerikaner, kurz: Spanisch hilft öfter weiter als Französisch.

Einen mindestens vierwöchigen Aufenthalt i.R. einer Famulatur sollte man sich „gönnen“, stellt Norwegen eine ernsthafte Alternative zu Deutschland als künftiger Arbeitsplatz dar. Aus meiner Sicht empfiehlt es sich um eine Stelle in einem der größeren Häuser zu bemühen: Die Wahrscheinlichkeit, dort deutsche Ärzte zu treffen und deren Einschätzungen zum Thema befristetes/unbefristetes Arbeiten in Norwegen zu erfahren, ist einfach viel größer. Der Erfahrungsschatz dieser Kollegen sollte wenigstens zur Kenntnis genommen werden – das Rad muß nicht immer neu erfunden werden. Ein Aufzählen aller Facetten, die mir von deutschen Kollegen zu diesem Thema vermittelt wurde, würde diesen Rahmen deutlich sprengen. Im Einzelfall gebe ich dieses Wissen gerne weiter – eMail bitte an die folgende Adresse: thomas@fuchsluger.net .

Ich persönlich kam zu dem Schluß, daß Arbeiten in Norwegen durchaus eine reizvolle Alternative wäre zu Deutschland, auch in einem kleinen Fach. Letztlich entscheidet gewiß das konkret vorliegende Angebot – hinsichtlich Ort, Kollegen und Tätigkeitsfeld.

Im Anschluß möchte ich in tabellarischer Form noch eine Übersicht über wichtige Details geben:


1. Bewerbungen:

Die Universitäten Oslo, Bergen, Trondheim & Tromsö unterhalten Austauschprogramme mit dt. Unis. Falls nicht an solcher Universität immatrikuliert, erfolgt Ablehnung vom Studentensekretatiat. Also: Direkt beim Abteilungsleiter bewerben (sh. Internet, „World of Learning“ in der Universitäts-Bibliothek u.a.)

2. Adresse der Klinik:

Haukeland Sykehus
5021 Bergen

- Ansprechpartner: Øyeavdelingen (Ophthamologie), Prof. Dr. med. J. H. Seland

- Gebühren: entfallen [100 Norwegische Kronen (NOK) ~ 25 DM]

- Tagesablauf: 0800 Uhr Morgenbesprechung mit Patientenvorstellung; anschl. Untersuchung der für den Tag einbestellten Patienten; anschl. OP, Laser, Ambulanz, Kindersprechstunde, Studentenunterricht/Vorle sung ; Mittagspause: gemeinsames „Brote-Essen“ in der Bibliothek; Ende gegen 1600 Uhr (Ambulanz gegen 1800 Uhr)

- Kleidung: komplett in weiß (wird gestellt)

- Lage in Stadt: südwestlich des Zentrumskerns

- Entfernung zum Zentrumskern: Bus: ca. 30 min. – Auto: ca. 10 min.

3. Unterkunft:

- Hilfe der Klinik bei Organisation: ja, wurde unter allen Bewerbungen nur in Bergen angeboten:

Studenten-/Schwesternwohnheim oberhalb der Klinik, typische Wohnheimatmosphäre: Zi. ~12 qm (mit Waschbecken), 2 Du/2 WC auf ~ 20 Zi., jedoch sauber (tgl. Reinigungsdienst!); Küche, Waschmaschinen (5 NOK/Waschgang) & gemeinsamer Kühlschrank vorhanden. Bettwäsche wird gestellt. Internationaler Umgangston.

- Adresse: Haukkelandsbakken 45, 5021 Bergen

- Lage in Stadt: oberhalb des Klinik-Komplexes, am Berg gelegen

- Entfernung zur Klinik: zur Klinik 10 Gehminuten, zurück 15 Gehminuten

- Preis: 1500 NOK/Monat

4. Lebenshaltungskosten:

- generell gilt: eigentlich ist nichts wirklich günstig, nicht einmal Fisch (außer der Kauf eines Hauses!), daher am besten Lebensmittel im Auto mitnehmen!

Preisbeispiele:

Heiße Schokolade/Café 25 NOK (6, 25 DM)
1 kg Äpfel bzw. Tomaten bis zu 28 NOK (~ 7 DM!)
1 Klassikkonzert/Bergen 50 NOK (12,50 DM)
1 l Super bleifrei 9,50 NOK (2,33 DM)


- Bus ins Zentrum: No. 31

- Attraktionen: Hanse-, Bergen-, Fischerei-Museum, Aquarium, Brygge

5. Reisedetails:

- Airlines: Lufthansa (domestic: SAS), SAS, KLM (domestic: Braathens) Flugpreis: ~ 600 DM

- Fähren: - Color Line: Kiel – Oslo, Hirtshals (Nord-DK) – Oslo

- Stena Line: Frederikshavn (Nord-DK) – Oslo u.a.

- Fjordline: Hanstholm (Nord-DK) – Bergen
Preise: im Sept. 1999 Color Line Hirtshals-Oslo 1 PKW, 1 Deckplatz
90 DM (Tagesüberfahrt 1000 – 1800 Uhr; mäßige Preise an Bord)

- Auto: Ulm (A7) – Oslo via Fähre Hirtshals-Oslo: ~ 900 km

Oslo – Bergen: 500 – 550 km, streckenabhängig

Beachte in Norwegen: praktisch überall (auch auf Europastraßen) Maximalgeschwindigkeit 80 km/h (empfindliche Strafen!); Überland mit Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 km/h rechnen!


Benzinkosten: Ulm – Hamburg – Oslo – Bergen – Fjorde –
Stavanger – Bergen – Oslo – Stockholm – Göteborg – Kopenhagen –
Hamburg – Stuttgart: ~ 7050 km

- Reisemöglichkeiten: - Sogne- & Hardangerfjord, Stavanger (Ölhauptstadt), Nordkap

- mit der „Hurtigrute“ nach Trondheim:

Abfahrt Bergen Fr., 2200 Uhr – Ankunft Trondheim So. morgens
Kosten: Einzelbett in Zweier-Außenkabine 254 DM (so buchbar!),
Preise bei Buchung über NSA/Hamburg günstiger als vor Ort(!),
Sonntag abends Rückflug nach Bergen: Braathens ~106 DM

- Stockholm äußerst lohnenswert, von dort lohnenswerte Weiterfahrt auf Schiffen der Kat. „Karibikkreuzer“ nach Helsinki. Von dort nach Tallinn/Estland (mit „Tallink“, Tagestour) oder St. Petersburg. Tallinn kann als Perle der baltischen Hauptstädte gewertet werden, überraschend gepflegtes mittelalterl. Stadtbild; Rußland: Visum!

- Fjordline bietet Verbindung Bergen – Newcastle an mit GB-Reise denkbar!

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